Theater- Doppelabend der besonderen Art mit 2 Einaktern

Eine Nacht mit Mutter (Illustrissimo Filho da Mae)

Ein Schauspiel von Leilah Assumpcao
Deutschsprachige Erstaufführung

(Vorstellunsdauer circa 60 Minuten)

Es spielen:
Sven Meyer (Thomas Kaiser), Liane Kreye (Lena Kaiser- seine Mutter) und Theresa Ehlen (Theresa, Thomas` Frau)

Regie: Frank Wiemann

Die Deutschsprachige Erstaufführung am 27. 09. 2014 im Kulturbahnhof Lemgo.

 

Nett, dass Sie da sind..

(Eine Improvisation mit Behinderten und Nichtbehinderten)
Szenen einer Wohngemeinschaft, Textfassung Bewohner der Lebenshilfe Lemgo

(Vorstellunsdauer circa 30 Minuten)

Es spielen:
Lothar Mörtenhuber, Maik Schröder, Katharina Becker, Jürgen Windmeier, Corinna Adam, Tobias König, Jan Busch, Erika Marie-Luise Reimann, , Frauke Ortmann, Marco Grohnert, Sergej Fritsch, Jan Fredrik Fricke und Liane Kreye

Regieteam: Frank Wiemann, Markus Mogwitz und Katrin Brakemeier

Die Uraufführung war am 27. 09. 2014 im Kulturbahnhof Lemgo.


 Lippe News (Internetzeitung) am 28.September 2014

Glanzvolle Premieren beim STATTGESPRÄCH
"Nett ,dass Sie da sind" - Inklusion vom Feinsten

Vergessen Sie alles, was Ihnen vom „grünen Tisch“ zum Thema Inklusion aufokruiert wird, vergessen Sie, was Sie beispielsweise in den Schulen in puncto Inklusion erfahren haben und müssen, vergessen Sie einfach einmal, dass es Unterschiede zwischen nichtbehinderten und behinderten Menschen gibt.

Nehmen Sie es einfach als gegeben an, dass es ein harmonisches Zusammenleben geben muss, und da und dort auch schon  schon gibt. Den besten Beweis dafür hat am heutigen Abend die „Freie Theatergruppe Stattgespräch“ in überaus beeindruckender Weise präsentiert.

Fünf Monate haben sie geprobt für das Stück "Nett, dass Sie da sind". Heute war Premiere im Bahnhof. Und es sollte ein glanzvoller Auftritt werden. Was sich dort in gut 30 Minuten auf der Bühne abgepielt hat, verdient höchste Hochachtung.

STATTGESPRÄCH hat schon viele tolle Inszenierungen auf die Bühne gebracht, aber sicher noch keine, die so viel Gefühle und Engagement bei den Zuschauern erzeugt hat wie gerade diese – unter dem Titel “Nett, dass Sie da sind!“

Die Initiatoren vom Stattgespräch haben viel Engegament, viel Einfühlvermögen, viele Rücksichtnahme, viele Überlegungen und viel Fingerspitzengefühle aufbringen müssen , um zur Feier des 50-Jährigen Bestehens der Lebenshilfe Lemgo mit Akteuren ohne großes Hintergrundwissen eine solche Inszenierung auf die Beine zu stellen.
Aber sie haben es geschafft. Inklusion pur. Da saß auch jede Pointe, Soufleuse Katrin Brakemeier musste nur einige male kurz mit einem Fingerzeig auf die Fortsetzung zeigen. Alles klappte.

Dieses Stück darf im Veranstaltungskalender der STATTGESPRÄCH-Gruppe in diesen Jahr nicht nach zwei oder dei Vorstellungen untergehen, mehr noch: mit diesem Stück zum Thema Inklusion sollten sie auf Tournee gehen.

Sorry für eine kurze persönliche Bemerkung: Diese halbe Stunde mit großartigen Behinderten und Nichtbehinderten Schauspielern erzeugt beim Verfasser dieser Zeilen immer noch Tränen der Rührung und Begeisterung und Dankbarkeit – auch beim Schreiben.

Leute – das müsst Ihr sehen.

Nun wollen wir den ersten Teil der Premiere am heutigen Abend  nicht vergessen. Sven Meyer und vor allem Liane Kreye brachten eine einstündige Inszenierung zum Titel „Eine Nacht mit Mutter“ auf die Bühne.

Auch das Klasse! Liane Kreye - jahrelang Mitglied beim Stattgespräch, hatte sich einmal eine Hauptrolle gewünscht – und diese hat sie bekommen und meisterlich geleistet. Die schwierige Mutter-Kind-Beziehung wurde mit einem ebenfalls großartig agierenden Sven Meyer in allen Facetten der möglichen Belang- und Belanglosikeiten absolut überzeugend dargestellt. Auch diesen beiden ein tolles Kompliment für ihre überzeugende Darstellung.Beide Inszierungen haben eine große Besucherschar verdient.

Es sei verziehen, wenn angesichts der Leistungen der vorher Genannten die Inklusionsdarstellung „Nett, das sie da sind!“ umgewandelt wird in “Nett, wenn ihr alle kommt!!".

 

Lippische Landeszeitung (1. Teil) am 29. September 2014

Die Fassade der heilen, kleinbürgerlichen Wohnzimmerwelt bröckelt

Lemgoer Theatergruppe „Stattgespräch“ feiert mit Einakter „Eine Nacht mit Mutter“ im Kulturbahnhof eine glänzende Premiere

Als deutschsprachige Erstaufführung hat die Lemgoer Theatergruppe „Stattgespräch“ den 60-minütigen Einakter der brasilianischen Dramaturgin Leilah Assumpcão „Eine Nacht mit Mutter“ am Samstag im ausverkauften Kulturbahnhof auf die Bühne gebracht. Traditionelle Rollenbilder werden dabei liebevoll ad absurdum geführt.

Als Komödie über den „neuen Mann“ entstand 2008 das Zwei-Personen-Stück, das nun in Lemgo seine glänzende Premiere feierte.

Im Mittelpunkt der Handlung steht der 40-jährige Thomas, der seinen Job verloren hat, was er vor seiner erfolgreichen Frau verheimlicht. Erist der Typ Mann, der lieber selbst erfolglos im Stadtplan sucht, bevor er andere nach dem Weg fragt. Am Rande des Nervenzusammenbruchs will er sich von seiner Mutter umsorgen lassen. Doch die ist mit ihren 70 Jahren für andere Freuden bereit, als die des „späten Mutterglücks“.

Liane Kreye und Sven Meyer gelang es wunderbar, das psychologisch feinsinnige Mutter- Sohn-Verhältnis in Szene zu setzen. Mal witzig, mal bissig, mal traurig arbeiteten sie in facettenreicher Gestik und Mimik die Charaktere heraus und hielten den Spannungsbogen. Es faszinierte, wie erheiternd und dramatisch die Fassade der heilen kleinbürgerlichen Wohnzimmerwelt bröckelte. Seichte Musik „Everybody loves somebody“ stimmte das Publikum auf das verstörende Psychogramm einer Mutter- Kind-Beziehung ein. Im nächtlichen Gespräch wird der Betrachter hineingenommen, wie gegenseitige Verletzungen und Frustrationen abgerechnet werden und unverblümt über Sexualitätgesprochenwird.Das Machobild des Sohnes, der als Ernährer der Familie versagt hat, zerbricht und übrig bleibt ein kleiner Junge, der sich nach Mutterliebe sehnt.

Als Säugling wurde ihm die Mutterbrust vorenthalten, damit keine Hängebrüste entstehen. Den infantilen Rückfall in die Muttirolle abwehrend, schockiert sie ihn mit spätem Liebesglück. Als sie ihm gesteht, ausgerechnet eine intime Beziehung zu seinem besten Freund Cedrik zu haben, mit dem er früher selbst homoerotische Doktorspiele machte, lässt er seinem ödipalen Zorn freien Lauf. Mutter und Sohn schreien sich an, werden dabei ganz ehrlich und in der Auseinandersetzung wieder eins. Schließlich können sie sich in die Augen sehen und versöhnlich in die Arme nehmen.

Mit großer Dynamik und schnellem Sprechtempo setzte Sven Meyer die Rolle des verlorenen Sohnes temperamentvoll um. Liane Kreye wirkte selbst bei intimsten Geständnissen wie: „Cedrik hat mich gelehrt, wie schön Poppen ist“ keinesfalls ordinär, sondern stets würdevoll und großmütig. Das mehrschichtige Stück, das nicht nur Themen wie Mann und Frau, Mutter und Sohn, sondern auch Liebe im Alter reflektiert, wurde in nur vier Wochen vital und ausdrucksstark von Frank Wiemann inszeniert. Lediglich das abrupte Happy End wirkt etwas störend. Das Publikum war begeistert.

Eine Nacht mit Mutter

Auf der Bühne: Sven Meyer und Liane Kreye verkörpern schauspielerisch das verstörende Mutter-Sohn-Verhältnis.

 

Lippische Landeszeitung (2. Teil- Auszüge) am 30. September 2014

Ein Beitrag zur wahren Lebensvielfalt

Die Theatergruppe „Stattgespräch“ hat zusammen mit Behinderten und Nichtbehinderten den selbst geschriebenen Einakter „Nett, dass sie da sind“ auf die Bühne gebracht – zusammen mit dem Einakter „Eine Nacht mit Mutter“ (wir berichteten gestern). Zum 50-jährigen Bestehen der Lebenshilfe Lemgo feierte das inklusive Theaterprojekt eine umjubelte Premiere im ausverkauften Kulturbahnhof.

Innerhalb von fünf Monaten war diese beherzte Improvisation unter dem Regieteam von Frank Wiemann, Markus Mogwitz und Katrin Brakemeier entstanden. Die Handlung ist einfach aber beeindruckend. In einer neu gegründeten Wohngruppe der Lebenshilfe treffen Menschen mit und ohne Behinderung in kontrastvollen Charakterzügen aufeinander. Jeder ist auf der Suche nach Anerkennung und Harmonie. Trotz der kleinen alltäglichen Streitigkeiten raufen sich schließlich alle zusammen.

Da ist zunächst die penetrante Hausmeisterin Frau Surbier mit energischem Drill von Erika Marie-Luise Reimann verkörpert, die stets darauf drängt, dass der Mietvertrag unterschrieben wird und die strenge Hausordnung eingehalten wird. Als sie wieder mal nach dem Rechten schauen will, wird sie genervt von dem Betreuer Sergej Fritsch zum linken Schlafzimmerschrank geschickt. Sergej avanciert zum gestressten Kofferträger der neu eingezogenen Bewohner, nimmt sich auch mal Zeit für Muße und hört Musik mit Kopfhörern. Jene Kopfhörer, die Marco Grohnert sein Eigen nennt und verzweifelt sucht. Die Komik ist vorprogrammiert, als Sergej gefragt wird ohne Hören zu können.

Die gelungenen Gags kamen punktgenau und sorgten für viele Lacherfolge. Als Meister der Situationskomik erwies sich Rollstuhlfahrer Lothar Mörtenhuber, der immer wieder für feine Ironie sorgte, wenn er etwa Fußballfan Maik Schröder eine Cola mit dem Mund serviert und lakonisch meint, er müsse vorher kosten, ob Gift drin ist. Schließlich kommt eine illustre Geburtstagsgesellschaft zum Feiern – aber keiner ist da... Das Verdienst aller Beteiligten ist es, in großer Spielfreude und Bühnenpräsenz zu zeigen: „Es ist normal verschieden zu sein“ und Anderssein ist ein wichtiger Beitrag zur wahren Lebensvielfalt….

 

Lippe aktuell am 01. Oktober 2014

"Wir sind zwar behindert, aber nicht bekloppt"

Ein fulminanter Theaterabend erntet Jubel und Begeisterung im Lemgoer Kulturbahnhof

Lemgo (n­r). Wenn Thea­ter den Zu­schauer la­chen ma­chen kann, ihn glei­cher­maßen nach­denk­lich oder trau­rig stimmt, Gän­se­haut her­vor­ruft und das Herz berührt, ist es so, wie es sein soll. Manch­mal er­war­tet man vom Klei­nen nicht das ganz Große – und wird dann ü­ber­rascht von der In­ten­sität, die ganz un­er­war­tet ü­ber einen herab pras­selt.

Genau das ha­ben die freie Thea­ter­gruppe "­Statt­ge­spräch" und die Lai­en­schau­spie­ler der Le­bens­hilfe am Sams­tag mit der Pre­miere der bei­den Ein­ak­ter "Eine Nacht mit Mut­ter" und "­Nett, dass Sie da sin­d..." ge­schafft. Be­hin­derte und Nicht­be­hin­derte Schau­spie­ler zau­ber­ten ge­mein­sam großes Thea­ter der Ge­fühle und wisch­ten so ganz ne­ben­bei die Bar­rie­ren der Vor­ur­teile ü­ber Be­hin­derte im Kopf weg.

­Die Ent­schei­dung ein­mal an­de­re, un­ge­wöhn­li­che Wege im Thea­ter zu ge­hen und mit Be­hin­der­ten und Nicht­be­hin­der­ten auf Au­gen­höhe zu agie­ren, In­klu­sion zu le­ben und nicht nur darü­ber zu re­den, ent­puppt sich da als Klein­od. Un­zäh­lige Ü­ber­le­gun­gen und Ge­spräche im Vor­feld und viel En­ga­ge­ment mit Ach­tung und Re­spekt für­ein­an­der, ha­ben in der fünf­mo­na­ti­gen Pro­be­zeit et­was ganz Be­son­de­res her­vor­ge­bracht, das bei­spiel­haft vor­an­ge­hen kann.

Die erste Pre­miere "Eine Nacht mit Mut­ter" mit Liane Kreye und Sven Meyer ü­ber­zeugte mit ih­ren au­then­ti­schen Dar­stel­lun­gen. Da wa­ren gleich­zei­tig eine schwie­rige Mut­ter-Sohn-Be­zie­hung, kli­schee­haf­tes Rol­len­den­ken und Selbs­t­er­kennt­nis zu meis­tern. Viel­schich­tig und fa­cet­ten­reich ge­spielt, nah­men die bei­den Schau­spie­ler ihr Pu­bli­kum in den ver­schie­de­nen Stim­mun­gen mit. Mit viel Fin­ger­spit­zen­ge­fühl und Fan­ta­sie füll­ten Liane Kreye und Sven Meyer ihre Rol­len mit Le­ben und Lei­den­schaft. Für die In­sze­nie­rung zeich­net sich Frank Wie­mann ver­ant­wort­lich, der mit­hilfe ü­ber­ra­schen­der Wen­dun­gen und mit ei­nem großen Ide­en­reich­tum eine um­wer­fende at­mo­s­phäri­sche Dichte in der In­sze­nie­rung er­reichte und da­bei gleich­zei­tig den Brü­cken­schlag zum zwei­ten Ein­ak­ter schaff­te.

Eine tolle Vor­stel­lung, die auf gan­zer Li­nie ü­ber­zeug­te.

­Mit Sze­nen ei­ner Wohn­ge­mein­schaft in "­Nett, dass Sie da sin­d... glänz­ten dann be­hin­derte und nicht­be­hin­derte Schau­spie­ler glei­cher­maßen. Mit viel Hu­mor und Charme schaff­ten sie es mühe­los, den Fun­ken auf das Pu­bli­kum ü­ber­sprin­gen zu las­sen. Was be­deu­ten schon zwei oder drei win­zige Un­si­cher­hei­ten, wenn die Wor­te, die ü­ber die Bühne flo­gen, im­mer stim­mig wa­ren und punkt­genau ka­men und so­wohl Lach­sal­ven, als auch Be­wun­de­rung im Zu­schau­er­raum aus­lös­ten. Auf der Bühne spielte das pure Le­ben. Da wa­ren die Schau­spie­ler zu ei­ner Ein­heit zu­sam­men­ge­wach­sen, die so sehr fes­sel­ten, dass die 30-minütige Vor­stel­lung viel zu kurz er­schien.

Dass im ü­ber­schau­ba­ren Lemgo eine freie Thea­ter­gruppe mit ei­ner Gruppe be­hin­der­ter Lai­en­schau­spie­ler et­was so Tol­les und Neues mit Vor­bild­funk­tion auf die Bühne brin­gen wür­de, hätte im Vor­feld kaum je­mand erahnt. Ge­mein­sam ha­ben sie da et­was ganz Großes er­reicht. Die bei­den – hof­fent­lich nicht – letz­ten Vor­stel­lun­gen fin­den am Don­ner­tag, 2. Ok­to­ber um 20 Uhr und am Frei­tag, 3. Ok­to­ber um 16 Uhr statt. Rest­kar­ten gibt es noch an den be­kann­ten Vor­ver­kaufs­stel­len.

Viel­leicht be­flü­gelt die­ser un­ge­heure Er­folg so sehr, dass noch mehr Zu­schauer im Laufe der Thea­ter­sai­son in den Ge­nuss ei­ner sol­chen Vor­stel­lung kom­men. Zu wün­schen wäre es.

Hinweis: Weitere Vorstellungen wird es in der Spielzeit 2015/2016 geben!

 

Lippe-News-Magazin am 02. Oktober 2014

Zweigeteilter Inklusions-Theaterabend feierte große Premiere

STATTGESPRÄCH ging Kooperation mit der Lebenshilfe Lemgo ein

Am vergangenen Wochenende war es dann endlich soweit. Die Freie Theatergruppe STATTGESPRÄCH wagte im Kulturbahnhof Lemgo ein neues Abenteuer und war mit diesem zweigeteilten Theaterabend einen großen Schritt vielen weiteren anderen Theatern weit voraus. So erwartete die Zuschauer nicht nur die deutschsprachige Erstaufführung des neuen Stücks "Eine Nacht mit Mutter", sondern ein ganz besonderes und dem Leben entsprungended Improvisations-Theater-Stück mit 13 Laienschauspielern der "Lebenshilfe Lemgo", die ihr eigenes Stück "Nett, dass Sie da sind.." präsentierten.

Den Auftakt machte aber erst einmal der Einakter "Eine Nacht mit Mutter", das ausdem Brasilianischen von Leilah Assumpção als deutschsprachige Erstaufführung gespielt wurde. Darin ging es unter der Regie von Frank Wiemann um den ehrgeizigen 40-jährigen Thomas Kaiser der plötzlich seinen Job verlor und dieses vor seiner erfolgreichen Ehefrau verheimlichte. Am Rande eines Nervenzusammenbruchs suchte er dann Hilfe bei seiner Mutter Lena und wollte sich von ihr gerne umsorgen lassen.

Eine Nacht mit Mutter

Die pensionierte Rechtsanwältin, die auf vieles im Leben bisher für ihre Karriere verzichtet hatte, war nun mit ihren siebzig Jahren für andere Freuden bereit, als die des "späten Mutterglücks". Im Laufe dieses einstündigen Schauspiels entwickelte sich dann ein denkwürdiges und tiefgründiges Gespräch aus Frustration und Verletzungen, gespickt mit Witz, Biss und einer großen Portion Traurigkeit.

Eine Nacht mit Mutter

So spielte teilweise auch sehr dramatisch die schwierige Mutter-Kind-Beziehung eine Rolle, wobei es am Ende einen Hoffnungsschimmer gab und mit einer großen Überraschung endete.

Eine Nacht mit Mutter

Eine Nacht mit Mutter

Nach einer kurzen Pause ging es dann mit dem darauf aufbauenden Improvisations-Stück "Nett, dass Sie da sind.." weiter. Dabei teilten sich die STATTGESPRÄCHSchauspieler mit behinderten und nichtbehinderten Laienschauspielern der "Lebenshilfe Lemgo" die Bühne.

Nett, dass sie da sind

So ging es in ihrer Inszenierung einer Wohngemeinschaft als zweiter Einakter an diesem Abend um viel Humor, Selbstkritik und Engagement. Es wurde auf der Bühne der Inklusionsgedanke gemeinsam wirklich gelebt. In ihrem rund halbstündigen Stück ging es darum das nachdem Lena ihre Wohnung der Lebenshilfe überlassen hatte, dort eine Wohngruppe einzog und mit ihren Bewohner lebte.

Nett, dass sie da sind

Menschen mit und ohne Handicap trafen in dieser Situation aufeinander. Dabei ging es auf der Suche nach Achtsamkeit und Harmonie, trotz der alltäglichen kleinen Streitigkeiten, um ein ganz normales Zusammenleben. Dabei zeigte sich das jeder mit seinen Stärken die Gemeinschaft bereichern konnte. Also ein ganz normales Zusammenleben, das zusammengewachsen die kleinen Ungerechtigkeiten des Lebens als Team meisterte. Daher wiesen sie auch zusammen die Hausmeisterin Frau Suhrbier, die mit ihrer selbstauferlegten Führsorgepflicht in ihre Schranken.

Nett, dass sie da sind

Das Projekt- und Regieteam Frank Wiemann, Makus Mogwitz und Katrin Brakemeier hatten zusammen mit den "Lebenshilfe"-Schauspielern mit sehr viel Freude und Leidenschaft dieses Projekt zum großen 50-zigsten Geburtstag der "Lebenshilfe Lemgo" erarbeitet. Es war zwar für den ein oder anderen etwas anstrengend, aber der lange Schlussapplaus war der Moment wo sich alle im Vorfeld schon darauf gefreut hatten.

Bericht / Fotos: Andreas Leber