Claudia Stenten

Über Claudia Stenten

Schauspiel / Souffleuse / Service

„Der wahre Schauspieler ist von der unbändigen Lust getrieben, sich unaufhörlich in andere Menschen zu verwandeln, um in den Anderen am Ende sich selbst zu entdecken.“ (Max Reinhardt)

Diese unbändige Lust treibt auch mich, seit ich denken kann, an. Als kleines Kind nutzte ich jede Minute, um in die Sachen meiner Eltern zu schlüpfen und entweder als feine Dame mit mörderisch hohen Schuhen durch die Gegend zu stöckeln oder um mit Blaumann LKW-Fahrer zu spielen. Während andere Kinder Zeichentrickfilme sahen, sah ich „Ohnsorg-Theater“ im Fernsehen und ich wusste: genau das will ich auch machen – Theater spielen!
 
Meine erste große Rolle hatte ich in der Grundschule. Als Weihnachtsmann stand ich halb betäubt vom Uhu des Bartes und total erschöpft vom Tragen des Sackes (in ihm befanden sich 200 Päckchen ‚Capri Sonne‘ für die Mitschüler) aber überglücklich auf der Bühne. In der 6. Klasse wurde ‚Schneewittchen‘ aufgeführt und da ich die Titelrolle ohne eine schwarze Perücke spielte hieß es in dieser Version: „…und es (Schneewittchen) war so blond wie eine Bananenschale…“. Auch werde ich nie vergessen, wie meine damals 4jährige Schwester bei der Todesszene auf die Bühne gerannt kam und schrie:“Nein Claudi, du darfst nicht sterben!“ Ich brauchte fast fünf Minuten, um sie zu beruhigen.
 
In der Oberstufe bekam ich die Rolle der „Polly Peachum“ aus der ‚Dreigroschenoper‘, welche wir sogar im Landestheater Neuss aufführten.Von 1996-2001 spielte ich Comedy mit der Gruppe ‚Twin Comedy‘ in und aus Düsseldorf. Im Jahr 2003 zog ich nach Lemgo und fand 2009 eine Suchanzeige für eine weibliche Rolle in der Freien Theatergruppe Stattgespräch. Mit dem unbändigen Willen diese zu bekommen, suchte ich für das Vorsprechen eine Szene aus „Electra“ aus, die Frank Wiemann sehr überraschte, ihn aber auch überzeugte. So wurde ich Ensemblemitglied.
 
Bevor ich selber auf der Bühne stand, soufflierte ich „Zwei wie Bonnie und Clyde“ und bekam einen ersten Eindruck, wie hart die Proben sein können.Am 10.04.2010 feierte ich meine Premiere als „Kristi“ mit der Aufführung von „Asche und Aquavit“. Wenn ich an dieses Stück denke, schmerzt meine rechte Schulter, denn einen Tag vor Wiederaufnahme im November riss mir bei einem Sturz eine Sehne in derselbigen. Für mich folgte eine große Herausforderung in dem Stück „Der amerikanische Traum“ als „Frau Barker“, da ich ca. fünf Minuten nach meinem Auftritt den Rest des Stückes lediglich mit einem Unterrock und einem kleinem Hütchen bekleidet spielte. Bei jeder Aufführung zitterten meine Hände beim ausziehen so sehr, dass ich schon vorher alle Knöpfe auf ließ.
 
Danach verkörperte ich die völlig überdrehte und dauernbetrunkene „Marion Brewster-Wright“ in der Komödie „Frohe Feste“. Meine bisher letzte und zugleich auch schwierigste Rolle spielte ich in „Die Suppe wird kalt, das Gedächtnis läßt nach“. Die Rolle der „Alice“ hat mir viele schlaflose Nächte, aber auch höchste Glückgefühle beim Fallen des Vorhangs beschert, da sie mich oft an meine Grenzen gebracht hat.
 
Für mich hat Stattgespräch meinen Kindheitswunsch wahr werden lassen. Denn, um es mit Oscar Wildes Worten zu sagen: „Ich liebe es Theater zu spielen. Es ist so viel realistischer als das Leben.“

Claudia Stenten war bisher beteiligt an:

 

ZWEI WIE BONNIE UND CLYDE
(… DENN SIE WISSEN NICHT,WO SIE SIND)
Komödie von Tom Müller und Sabine Misiorny

Souffleuse

THEKENTHEATER – BEST OF NO. 1
Ein literarisch-musikalisches Programm
Ensemble
ASCHE UND AQUAVIT
Generationenkomödie von Bengt Ahlfors
„Kirsti“
FRÜHER WAR MEHR LAMETTA
Ein Weihnachtsrevue-Programm
Ensemble
THEKENTHEATER – BEST OF NO. 2
Ein literarisch-musikalisches Programm
Ensemble
DER AMERIKANISCHE TRAUM
Absurde, schwarze Komödie von Edward Albee
„Frau Barker“
IMAGO
Schauspiel von Ulrich Hub
Souffleuse
PINOCCHIO
Familienmusical von Christian Berg mit der Musik von Konstantin Wecker
„Die Grille“
FROHE FESTE
Eine schräge und schrille Weihnachtskomödie von Sir Allan Ayckbourn
„Marion Brewster-Wright“
DIE SUPPE WIRD KALT,
DAS GEDÄCHTNIS LÄSST NACH
Schauspiel von Bengt Ahlfors
(deutsche Erstaufführung)
„Alice“
VENEDIG IM SCHNEE
Komödie von Gilles Dyrek
Souffleuse
FÜR ALLE DAS BESTE
Schauspiel von Lutz Hübner unter Mitarbeit von Sarah Nemitz
„Susanne“
HERR KOLPERT
Stück von David Gieselmann
„Sarah Dreher“

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