Carsten Sauer

Szenenfoto aus dem Stück MEIER MÜLLER SCHULZ

Über Carsten Sauer

Schauspiel / Souffleur

Eine Katze, die Rosalind, gespielt von der Tochter des Mr. Stattgesprächs auf der Bühne unserer Schule war der Beginn einer harmlosen Frage beim elterlichen Abholen unter sommerlicher Hitze im Jahr 2018, mit sehr lebendigen Folgen.

„Hast du nicht mal Lust …?“ – „Oh, ja, die habe ich und wie, keine Frage“, eher eine Antwort auf eine uralte Lebenssehnsucht, in einem Wort: Theater. Jeder Buchstabe atmet Freude, Begeisterung, Leiden, Stunden über Stunden, Hoffnung, Zweifel, Himmel und Abgründe, doch endlich ein wenig mehr von dem zu verstehen, was Leben bedeutet.

Das Theater verfolgt mich schon viele Jahre, früher, ziemlich früher mittlerweile, in der Oberstufe Stücke von Camus und Sartre, mir fällt gerade auf, dass damals meine jetzige Frau im Publikum saß, tja, Theater verändert Leben. Jetzt, voll peinlich würde meine Tochter sagen, erwischte ich mich immer wieder mal an den Urlaubsorten dieser Welt mit den kleinen gelben Heftchen, wo in kleiner Schrift wahre Dramen erlitten wurden. Später kam die Routine eines Berufes, schön und gut, mit gewissen Gewöhnungseffekten, die mich nach Essen an das TPZ-Ruhr ausbrechen ließ. Dort folgten zwei Jahre berufsbegleitend viele Herzensbildungen zum Theaterpädagogen.

Und, ich kann nur dankbar sein, mich erwischte das Stattgespräch. Mitgehangen und vollgefangen, zunächst als Dottore Lombardi, irgendein seltsamer Kauz, der lateinisch daher faselt, sich streitet und immer leicht neben der Spur ist. Herrlich, nicht wahr? Wo, wenn nicht dort, darf ich der sein, der im hier und jetzt häufig unerprobt bleibt?

Die grandios pochenden Sekunden vor dem Auftritt hinter dem Vorhang, das Herz anatomisch im Kehlkopf, der erste Schritt hinaus ins Licht, alle Schatten hinter sich lassend, zwischen wunderbaren Menschen aufgehoben; das liebe Leute, ist echtes, unverfälschtes Leben.

Und nicht minder in den Aufgaben, die dazugehören, soufflieren, Service, putzen, tragen und fragen, weihnachtlich schmücken, einen Ort schaffen, an den Menschen gerne kommen, weil es einfach nur schön ist, im Theater zu sein.

Bis hoffentlich bald …

Carsten Sauer war bisher beteiligt an:

 

UNSERE FRAUEN
Stück in drei Akten von Eric Assou
Souffleur
DER DIENER ZWEIER HERREN
Lustspiel von Carlo Goldoni
„Dottore Lombardi“
MEIER MÜLLER SCHULZ
Farce von Marc Becker
„Herr Schulz“
HEILIG ABEND
Schauspiel von Daniel Kehlmann
Souffleur
ILLUSIONEN EINER EHE
Komödie von Eric Assous
Technik
DER TOD KLOPFT
Einakter von Woody Allen
„Nat Ackerman“

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