RICHARD ENDLICH ist ALLEIN

Psychogramm eines unfreiwilligen Kidnappers
"RICHARD ENDLICH ist ALLEIN"von Uli Brèe
Welturaufführung von der Freien Theatergruppe STATTGESPRÄCH..
am 13. November 1999

Lippische Landeszeitung (Neue Westfälische) 15.11.1999

Die jüngste Premiere des inzwischen unbestreitbar zur Lemgoer Theaterinstitution gereiften Ensembles STATTGESPRÄCH.. erzählt in unnachahmlicher Art und Weise die tragikomische Geschichte des armen Verlierers Richard Endlich..Mit dem extra für STATTGESPRÄCH.. geschriebenen Stück "RICHARD ENDLICH ist ALLEIN" gelang dem in Wien lebenden Autor Uli Brèe und seinem kongenialen Schauspielerfreund Frank Wiemann ein Akt selten einprägsamer Ambivalenz, dessen Dichte und Gehalt sich mühelos in die bisher hervorragende Stückauswahl der Truppe einreiht...Ist die Geschichte des Richard Endlich auch ein zum Wegbrüllen komisches Psychogramm einer überragend kreierten und gespielten Fantasiefigur und somit Garant für einen unvergesslich vergnüglichen Theaterabend, so verbleiben auch ganz andere Eindrücke in der Erinnerung des Zuschauers. Denn Alleinsein, das bedeutet nicht, die Tür hinter sich zu zu machen und die Ruhe zu genießen. Alleinsein, das ist, wenn dann keiner mehr anklopft.

Lippische Rundschau (Westfalen Blatt) 17.11.1999

"RICHARD ENDLICH ist ALLEIN" ein Riesenerfolg! Von Mal zu mal etwas Neues läßt sich die Lemgoer Theatergruppe STATTGESPRÄCH.. einfallen... Farce, Parodie, Satire? Von jedem ein bißchen- und eine ordentliche Portion Clownerie beinhaltet diese geniale Spielvorlage. In manchmal geradezu beängstigender Weise verkörpert Frank Wiemann diesen geborenen Versager. Mit allen Mitteln seines darstellerischen Könnens spielt er dieses großmäulige, kleinmütige, von Erfolgen träumendem, sich immer wieder ein Bein stellende Bündel Mensch. Durch seine Ehrlichkeit und Ernsthaftigkeit, mit welcher er sich hinter die Rolle stellt, wirkt er besonders stark in den erzählerischen Momenten. Er spielt nicht, er ist Richard Endlich. Frank Wiemann, eine grandiose Leistung!

Lippe aktuell 17.11.1999

Sehr sehenswert ist das neuste Stück der Lemgoer Theatergruppe STATTGESPRÄCH..
.. die grandiose Rollenausfüllung des wirklich tiefgehend talentierten Frank Wiemann, besser gesagt eine fulminante "Ein –Mann-Show"! Nach und nach lernt das Publikum diese echt bedauernswerte und armselige Person Richard Endlich kennen. In abgeschlossenen Szenen erzählt er die Entwicklung seines Lebens. Kurz gesagt: Richard Endlich ist so allein, wie ein Mensch nur sein kann...

Lippische Wochenschau 18.11.1999

Ausverkauft, Ausverkauft, Ausverkauft! Wer das Stück "RICHARD ENDLICH ist ALLEIN" von STATTGESPRÄCH.. anschauen möchte muß sich gedulden, erst 2000 sind wieder Karten für eine Aufführung zu bekommen. Standing Ovations für Weltpremiere "RICHARD ENDLICH ist ALLEIN". Eine Story von taiwanischen Pizzaboten, blauen Kühen, Kontaktanzeigen, gekaufter Erotik und der Vereinsamung unserer Gesellschaft, die für vermeindliche Looser keinen Platz bietet. Hinter der größten Komik findet sich die tiefe, traurige Wahrheit- weitermachen, weiterleben? Ja, laut lachen und weitermachen... Richard Endlich avanciert zum Freund des Publikums, zieht es in seine Intimitäten mit hinein und macht es zu unfreiwilligen Seelenschauern. Mit Standing ovations wurde Frank Wiemann in seiner tragikomischen Rolle als Richard Endlich belohnt...

Theater pur Das Magazin für Nordrhein-Westfalen (November 2000)

Einsamkeit und Geschlechterkampf –kulturelles Highlight im Bahnhof-
Ob Millenium dome in London, Expo in Hannover oder so mancher hoffnungsfroh hochgezogene Musicla-Palast: die erwarteten Besuchermassen bleiben aus, der Pleitegeier kreist bedrohlich über den Mega-Event-Tempeln. Da ist es um so erfreulicher wenn so manches bescheidenes Kulturpflänzchen wächst und gedeiht. Im lippischen Städtchen Lemgo existiert seit vier Jahren die freie Theatergruppe STATTGESPRÄCH.. und blüht immer schöner auf.. ausverkaufte Produktionen und die Stadt Lemgo als Hausherrin des Lemgoer Bahnhofsaales subventioniert ihr Kultur-Highlight weder mit Bargeld noch mit Sachleistungen sondern läßt sich für die Saalnutzung so manchen Tausendmarkschein geben... Stattdessen lebt das Theater von einigen Firmenspenden, von den moderaten Eintrittsgeldern und vom Idealismus der Macher, die alle neben ihrem Broterwerb als leidenschaftliche Liebhaber Theater spielen. Allen voran Frank Wiemann.. der sich den Lebenstraum vom "eigenen" Theater erfüllt hat, dem er als kaufmännischer wie künstlerischer Leiter vorsteht, in dem er Regie führt und auch noch in fast jeder Produktion eine Rolle übernimmt –manchmal auch die einzige Rolle.
So in dem Ein-Mann-Stück "RICHARD ENDLICH ist ALLEIN". Hier spielt Wiemann einen Sozialkrüppel, der uns in Abgründe der Einsamkeit im Multimedia-Zeitalter blicken läßt. Da wird Fernseh-Ödnis zur bedrückenden Realität. Das wahre gute Leben findet nur noch als Traum statt, zum Beispiel die raffiniert-romantische Verführung einer schönen Frau als aus dem Off gesprochener innerer Monolog, zu dem der Wiemann auf der Bühne "lediglich"die Mimik liefert- und dabei einmal mehr zeigt, welche Schauspielerbegabung in ihm steckt....
So beschreiben "RICHARD ENDLICH ist ALLEIN" und "Die Sushi Connection" (beide Stücke bon Uli Brèe) zwei Extreme unserer Schicki-Micki-Multimedia-Gesellschaft, die oft so reich ist an Materiellem und so arm an Geistigem und Zwischenmenschlichem. Die ach so offen ist – und gerade dabei, so verlogen... allzu bereitwillig ignorieren wir, dass uns das Theater den wahren Spiegel vorhält...

Lippische Wochenschau (10. April 2003)

Standing Ovations für Frank Wiemann
Richard Endlich (Frank Wiemann) eröffnet Stück für Stück seine Lebensgeschichte, erzählt von seiner großen Liebe Barbara, seinen missglückten Versuchen im Beruf Erfolg zu haben und sei-nem ebenfalls einsamen Nachbarn. Am Ende gab es Standing Ovations für Frank Wiemann, der trotz Kehlkopfentzündung bis zum Ende durchhielt. Über seine wiedermal herausragenden
Leistungen konnte nicht diskutiert werden, über den Inhalt des Stückes von Uli Brée schon. Wer sich seine Meinung über "RICHARD ENDLICH ist ALLEIN" bilden möchtehat dazu weiter Gelegenheit. Mit diesen Verlängerungs- Vorstellungen verabschieden sich Frank Wiemann und STATTGESPRÄCH.. in die Sommerpause 2003.

 

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