Das Gespenst von Canterville


Nach der berühmten Erzählung von Oscar Wilde
"Das Gespenst von Canterville"
Ein witzig-romantischer Gruselspaß für Groß und Klein
für die Bühne bearbeitet von Frank Wiemann
Premiere war am 27. November im Lemgoer Bahnhof


Lippische Landeszeitung (Neue Westfälische) 29. November 2004

Kettenrasseln in Lemgo

STATTGESPRÄCH
über ein Gespenst, vor dem sich niemand gruselt


Wenn die Theatergruppe STATTGESPRÄCH.. ein Kinderstück auf die Bühne bringt, herrscht immer große Aufregung. "Das Gespenst von Canterville" kam, sah und siegte. Regisseur Frank Wiemann schrieb die im Original von Oscar Wilde stammende Erzählung so um, dass eine spannende, aber auch nicht an Witz fehlende Inszenierung für Kinder auf die Bühne gebracht werden konnte. Das Stück sprudelte nur so vor Lebendigkeit. Die teilweise ironischen Bemerkungen verfehlten ihre Wirkung nicht.


Die Familie Otis, neue Schlossbesitzer und herrlich amerikanisiert, echte "Yankies" eben, wie das Gespenst "Sir Simon" meint, nehmen eben diesen nicht ernst. Und an Auszug, wie es dieser Geist gerne hätte, denken sie auch nicht. Mr. Otis, brilliant und origanal dargestellt von Markus Mogwitz mit Cowboyhut und Latzhose erklärt seinen "boooys" mit breitem amerikanischen Akzent: "Wo wir einmal unser Sternenbanner aufgepflanzt haben, gehen wir so schnell nicht wieder weg". Da halfen auch keine Bemühungen und Ratschläge von der tapferen Haushälterin Mary (Angelika Glänzer), die herrlich gut in Ohnmacht fallen kann und dem Erben der Cantervilles, Lord Canterville (Ralt Taut). Im Gegenteil, man gibt Sir Simon (äußerst lebendig gespielt von Lars Bücherl- in Gestik und Mimik unschlagbar) gute Tipps gegen das Kettengerassel und seine gar so merkwürdige Stimme. Beleidigt und in seiner Berufsehre gekränkt, schmiedet er Rachepläne. Doch auch diese schlagen quer. Und als Mrs. Otis- charmant dargestellt von Elke Mellies- dem berühmten Blutfleck mit Pinkertons- Universal- Fleckenreiniger zu Leibe rückt, ist es mit der Geduld ganz vorbei. Zudem quälen und piesacken ihn die Otis- Quälgeister Gorge und Washington (als amerikanische Kids sehr überzeugend: Sören Mellies und Andrè Swoboda), die Sir Simon mit ihren Wasserpistolen quer durch das johlende Publikum jagen. Nur Virginia, die Tochter der Otis (überzeugend von Katrin Brakemeier gespielt), beginnt Sir Simon zu verstehen. Ab hier beginnt der poetische Teil des Stückes. Lichteffekte und Stimmen aus dem Off faszienieren Groß und Klein.. Begeistert beklatscht das Publikum das Happy End.


STATTGESPRÄCH.. ist es gelungen, durch die Verknüpfung eigener Ideen und der Erzählvorlage Wildes ein neues Stück zu schaffen- ein witziges und teilweise anrührendes, dass nicht nur einfach auf der Bühne gespielt wurde, sondern durch Einbeziehung des Publikums eine ganz eigene Lebendigkeit erhielt.

Lippische Wochenschau 02. Dezember 2004

Der mysteriöse Blutfleck

STATTGESPRÄCH.. feierte Premiere mit "Das Gespenst von Canterville"

Gruselig und lustig!


Seit Generationen treibt das Gespenst Sir Simon de Canterville sein Unwesen im Schloß Canterville. Zahlreichen Bewohnern hat es geistige Schäden verpasst, manche sogar zu Tode erschreckt.

Doch welche Schande- die neuen amerikanischen Eigentümer (Familie Otis) haben keine Angst vor Gespenstern. Sir Simon gibt sich zwar allergrößte Erschreckens-Mühe, aber die neuen Hausbesitzer bringen ihn schier zur Verzweiflung..


Frank Wiemann hatte die gruselige Erzählung aus dem Jahre 1887 von Oscar Wilde als Familienstück für die Bühne bearbeitet, wobei wesentliche und wichtige Details beibehalten wurden. Mit Erfolg: Im Anschluss an die Aufführung ernteten die Darsteller einen riesengroßen Applaus von den anwesenden großen und kleinen Gespensterfreunden.


Eigens für die STATTGESPRÄCH- Aufführung hatte Ute Höfinghoff ein aufwendiges Bühnenbild mit Kamin, Kerzenleuchtern und Gemälden gestaltet und damit eine wahrhaft schaurige Schlossatmosphäre geschaffen. Besonders schön waren auch die von Dominik Weidner für die Inszenierung komponierten Lieder, die alle Zuschauer zum Mitsingen animierten.


Auch wenn manche Kinder zu Beginn vielleicht ein wenig Angst vor den schaurigen Rufen und Kettengerassel des Gespenstes hatten, stellte sich doch rasch heraus, dass Sir Simon- dargestellt von Lars Bücherl- in Wirklichkeit nicht bösartig, sondern vielmehr verzweifelt ist, weil er von der Familie Otis nicht ernst genommen wird und daraufhin in eine Identitätskrise stürtzt..... Einzig Tochter Virginia (Katrin Brakemeier) hat Mitleid mit Sir Simon, so dass sich am Ende für ihn noch alles zum Guten wendet.


Ein traurig-schönes Ende, das dem einen oder anderen Zuschauer im Lemgoer Bahnhofssaal- nach vielen witzigen Szenen und ironischen Äußerungen- dennoch ein ganz klein wenig feuchte Augen bereitete.


Lippe aktuell 04. Dezember 2004

Romantisch, schaurig, witzig: Das neue Familienstück von STATTGESPRÄCH..

Auch ein ein Gespenst hat seinen Stolz
Nach der in der Tat überaus gelungenen Premiere der neusten Produktion der Lemgoer Freien Theatergruppe STATTGESPRÄCH dem witzig- schaurigen Familienstück "Das Gespenst von Canterville" besteht noch an diesem Wochenende die Möglichkeit, das Stück zu sehen.


STATTGESPRÄCH- Macher Frank Wiemann fungierte bei dieser bereits 25. Eigenproduktion der engagierten und ambitionierten Theatergruppe als Regisseur; er hat aus der bekannten Erzählung von Oscar Wilde eine ganz eigene und originelle Bühnenaufbereitung geschaffen.

Diese zugleich äußerst lebendige, spannende, witzige und anregende Bearbeitung der Geschehnisse um das überwiegend noch mehr bedauernswerte als furchterregende Schloßgespenst (überzeugend von Lars Bücherl dargestellt) ist sehenswert für Groß und Klein gleichermaßen!


Die Phantasie des Publikums wird angesprochen, und sehr gut gelungen ist auch die oftmalige direkte Einbeziehung der Zuschauer in die Ereignisse auf der Bühne. In der wiederum sehr aufwändigen detailverliebten STATTGESPRÄCH- Inszenierung dreht sich alles sozusagen um ein Gespenst, das auch richtig ernstgenommen werden möchte mit all seinem Herumspuken und Angsteinjagen...


Das Gespenst "Sir Simon" lärmt, verteilt Blutflecke und spukt, was das Zeug hält. Aber ohne Erfolg- bis Otis-Tochter Virginia sich aus Mitleid dem völlig fix und fertigen Gespenst ein wenig annimmt..


Der Kartenvorverkauf für die weiteren Vorstellungen im April 2005 hat in der Lemgo- Information und in allen Geschäftsstellen der Lippischen Landeszeitung begonnen.


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